Wenn du durch die Düsseldorfer Altstadt schlenderst, stolperst du vielleicht über einen Namen, der hier fast ehrfürchtig geflüstert wird: Mutter Ey. Wer war diese Frau, die heute sogar ihren eigenen Platz, ein Café und mehrere Denkmäler in der Stadt hat? Ich nehme dich mit auf eine kleine Zeitreise – und verspreche dir, am Ende willst du garantiert mal einen Kaffee auf dem Mutter Ey-Platz trinken!
Von der Bäckersfrau zur Kunst-Ikone
Johanna Ey, geboren 1864, kam als junge Frau nach Düsseldorf und eröffnete auf der Ratinger Straße eine kleine Backstube. Ihr Leben war alles andere als leicht: Zwölf Kinder, von denen acht früh starben, eine gescheiterte Ehe – und trotzdem steckte sie nie den Kopf in den Sand. Stattdessen wurde sie zur guten Seele für die hungrigen und oft mittellosen Studenten der Kunstakademie. Ihr Rezept gegen leere Mägen und leere Portemonnaies? Brot gegen Bilder! So wurde aus der Backstube schnell ein Treffpunkt der Avantgarde, und Mutter Ey zur inoffiziellen „Mutter Courage“ der Düsseldorfer Kunstszene.
Kunst, Kaffee und jede Menge Herz
Mit ihrer berühmten Kaffeestube schuf sie einen Ort, an dem sich Künstler, Musiker, Journalisten und Schauspieler die Klinke in die Hand gaben. Sie gewährte Kredit, nahm Bilder als Zahlungsmittel und hatte immer ein offenes Ohr – oder ein Butterbrot – für ihre „Jungs“. Otto Dix, Max Ernst, Otto Pankok und viele andere fanden bei ihr nicht nur Unterstützung, sondern auch Inspiration. Kein Wunder, dass sie bald als „meistgemalte Frau Deutschlands“ galt – das Düsseldorfer Stadtmuseum besitzt heute rund 100 Porträts von ihr!
Ein Denkmal für eine außergewöhnliche Frau
2017 bekam Mutter Ey endlich ihren eigenen Platz im Andreasquartier – samt imposanter Bronze-Statue des Bildhauers Bert Gerresheim. Schau dir das Denkmal mal genau an: Auf dem Sockel steht ein Zitat von Max Ernst, das ihr zu Ehren geschrieben wurde. Und falls du dich fragst, warum so viele Leute um die Statue herumturnen – sie versuchen, die Inschrift zu entziffern! Direkt daneben findest du das Mutter Ey Café, in dem Kunst und Kulinarik heute wieder zusammenkommen. In der oberen Etage können Künstler kostenlos ausstellen – ganz im Sinne von Mutter Ey!
Anekdoten, die das Herz erwärmen
Mutter Ey war für ihre Herzlichkeit und ihre resolute Art bekannt. Sie soll einmal gesagt haben: „Kunst muss nicht schmecken, Kunst muss satt machen!“ Und wenn ein Künstler mal wieder pleite war, gab’s eben ein Stück Brot auf Kredit – oder ein warmes Wort. Ihre Lebensfreude und ihr Mut, immer wieder neu anzufangen, machen sie bis heute zur Düsseldorfer Legende.
Mein Tipp für deinen Düsseldorf-Trip
Setz dich auf den Mutter Ey-Platz, genieße einen Kaffee im gleichnamigen Café und lass die Atmosphäre auf dich wirken. Vielleicht spürst du ja den Geist dieser außergewöhnlichen Frau, die Düsseldorf mit Herz, Humor und einer ordentlichen Portion rheinischer Sturheit geprägt hat. Und wer weiß – vielleicht steckt in jedem von uns ein bisschen Mutter Ey!
Bleib neugierig, entdecke die Geschichten hinter den Denkmälern – und vergiss nie: Düsseldorf wäre ohne Mutter Ey nur halb so bunt!
Kommentare
Kommentar veröffentlichen