Düsseldorf ist eine Stadt, die mit Kunst aufwartet, wo man sie am wenigsten erwartet: auf Litfaßsäulen, mitten im Trubel des Alltags. Wer hier unterwegs ist, sollte ab und zu mal nach oben gucken – denn da oben, hoch über den Köpfen der Passanten, thronen die „Säulenheiligen“. Sie sind nicht einfach nur Skulpturen, sondern kleine Geschichtenerzähler, die mit rheinischem Charme und viel Liebe zum Detail das Leben in der Landeshauptstadt einfangen
Jede Figur hat ihren eigenen Charakter und ihre eigene Geschichte. Da steht zum Beispiel „Marlis“ im Medienhafen, selbstbewusst, mit blauer Jeans und rotem Shirt, als würde sie sagen: „Schaut her, hier bin ich!“ Sie ist inspiriert von einer echten Person aus dem Leben des Künstlers Christoph Pöggeler, und das merkt man ihr an. Oder der Vater mit seinem Sohn in Little Tokyo: Die beiden bummeln durch die Stadt, als wären sie auf dem Weg zu einem kleinen Abenteuer. Und am Hauptbahnhof beobachtet ein Fotograf das Kommen und Gehen der Menschen, als würde er auf das perfekte Motiv warten.
Die „Säulenheiligen“ sind nicht zufällig dort, wo sie stehen. Sie passen sich ihrer Umgebung an, als wären sie ein Teil davon. Die Braut steht vor der Kirche, das Paar schlendert durch die Altstadt, und am Nordpark wartet der Urlauber auf den nächsten Ausflug. Jede Figur erzählt so ihre eigene kleine Geschichte – mal lustig, mal nachdenklich, immer aber mit einem Augenzwinkern.
Wer sich auf die Suche nach den Figuren macht, entdeckt nicht nur Kunst, sondern auch die Seele der Stadt. Denn hinter jeder Skulptur steckt ein Stück Düsseldorf: Menschen, die hier leben, arbeiten, lieben und träumen. Die „Säulenheiligen“ sind eine Hommage an die Vielfalt und an das, was die Stadt ausmacht.
Und wer ganz genau hinschaut, entdeckt vielleicht sogar noch mehr: Denn manche Figuren basieren auf echten Personen, andere sind kleine Geheimnisse, die nur darauf warten, gelüftet zu werden. In der Aktion „Säulenheilige-live“ standen echte Menschen auf den Säulen und erzählten ihre Geschichten – von Asylsuchenden bis zu Geschäftsleuten. Für einen Tag wurden die Figuren lebendig und zeigten, wie bunt und bewegend das Leben in Düsseldorf ist.
Wer also Lust auf ein kleines Abenteuer hat, sollte sich auf die Suche nach den „Säulenheiligen“ machen. Es lohnt sich, den Blick zu heben und die Stadt mit anderen Augen zu sehen – vielleicht entdeckst du ja auch deine eigene Geschichte dabei. Und wenn du Glück hast, begegnest du sogar einer Figur, die dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Denn das ist das Schöne an Düsseldorf: Hier ist Kunst nicht nur im Museum, sondern mitten im Leben – und das macht die Stadt einzigartig
Kommentare
Kommentar veröffentlichen